Ambitionen im hohen Norden

Die oberen Sphären der BGL-Ligue kennt eigentlich nur der Süden. Der FC Wiltz 71 hat davon genug: nach ihrem letztjährigen Aufstieg soll auch das Ösling endlich den Norden der BGL-Ligue Tabelle kennenlernen.

Aber nicht nur das Ösling, selbst das nördliche Gutlandwurde lange genug vernachlässigt. So durfte sich noch nie eine Mannschaft aus den angesprochenen Regionen Luxemburger Meister nennen. Der bislang am nördlichsten-liegende Meister, unabhängig davon ob wir von der BGL-Ligue oder der vorherigen Nationaldivision sprechen, kommt nämlich aus Beggen. Und man muss kein Geographie-Ass sein, um zu wissen, dass die Avenir aus Beggen nun nicht wirklich ganz so viel mit dem Norden Luxemburgs am Hut hat. So war es in den vergangenen Jahren die Etzella aus Ettelbrück, die alleine durch ihr Dasein in der Belle-Etage des Luxemburger Fußballs den Titel der Nummer Eins im Norden für sich beanspruchen durfte. Damit ist jetzt allerdings Schluss. Der Aufstieg im letzten Jahr, in Addition mit der Transferoffensive im Sommer und einem Super-Start machen aus den Wiltzern nicht nur einen Anwärter für den inoffiziellen Titel der Nummer Eins im Norden.

Wie hoch können die Wiltzer fliegen?

Nach dem sechste Spieltag grüßte der Aufsteiger von der zweiter Platz. „Das klingt natürlich nicht besonders sexy, aber wir wollen erstmal schauen, dass wir genügend Punkte haben, um in der BGL-Ligue zu bleiben“ bremst Präsident Schenk die Euphorie der aktuellen Tabellensituation. „Danach kann man immer noch weiter schauen und eventuell neue Ziele formulieren.“ Auch angesprochen auf die langfristigen Ambitionen greift Schenk in das Phrasenschwein: „Fußball ist keine Wissenschaft. Einen genauen Plan zu haben ist deswegen auch enorm schwer. Das Ziel ist aber ganz klar von Jahr zu Jahr besser zu werden.“ Dieser Wille immer besser zu werden und immer das Maximum zu erreichen, sei dabei auch eine der Grundvorrausetzungen für eine erfolgreiche Arbeit. Getrieben von diesem Gedanken und mit einem Schmunzeln auf den Lippen, beantwortete Schenk die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, dass mal eine Mannschaft aus dem Norden Meister werden würden mit den Worten: „Ich würde nicht Nein sagen!“

Doch was macht Wiltz so stark?

Bislang hat Wiltz ihre Partien offensiv gewonnen. Mehr Tore schießen als der Gegner war die Devise. Neun eigene Treffer und fünf Gegentreffer nach drei Spielen waren das Resultat. Einen großen Anteil daran hat das Stürmerduo Ibrahimovic, Osmanovic. Die beiden haben in den drei ersten Partien bereits sechsmal genetzt. Präsident Schenk sieht in Ibrahimovic allerdings noch einen ganz anderen Vorteil: „Sanel hilft natürlich auch andere Spieler anzuziehen. Dazu haben wir mittlerweile eine super Anlage und einen großen Enthusiasmus im Umfeld.“ Angesprochener Enthusiasmus und die allgemeine Stimmung sollen dann auch einer der Hauptgründe für den Transfercoup Ralph Schon gewesen sein: „Er war im vergangenen Jahr beim 3:0 Sieg über die Jeunesse hier und hat sich recht schnell danach für uns entschieden“ so Schenk weiter. Neben dem starken und mittlerweile auch namenhaften Kader spielt allerdings ein weiterer Faktor eine Rolle im Erfolg der von Dan Huet gecoachten Wiltzer. Anders als im Süden zählt Wiltz im Öslingen nicht zu einer Horde an Topmannschaften. Dies bedingt, dass nicht nur in Wiltz selber die Leute hinter der Mannschaft stehen, sondern man auf die Unterstützung einer ganzen Region zählen kann. „Das hilft natürlich schon, wenn die Ränge sich füllen und unsere Mannschaft auf einen großen Rückhalt zählen kann“ schließt Schenk. Ob die Zuschauer am Ende der Saison etwas zu feiern haben oder nicht steht allerdings noch in den Sternen. Und die sieht man bekanntlich gerade im Öslingen ganz gut.

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